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Die Kraft der Rituale

Möttchen berichtet

Und? Hattet ihr eine erholsame und schöne Zeit über die Festtage und über den Jahreswechsel? Seid ihr gut im 2020 angekommen? Ich hoffe es! Esther und Ruedi sind mit mit in die Berge verreist. Da sind die Menschen nämlich noch ziemlich normal, was das Knall-Ritual an Silvester anbelangt. Himmlisch ruhig, sage ich euch! Das "Lauteste" war das Glockengeläut der Dorfkirche an Mitternacht. :-)

 

Rituale, darum geht es im Januar-Blog. Denn unbestritten ist die Ritualdichte grad in der Zeit zum Jahresende sehr hoch.

Wie war das bei euch so? Hattet ihr einen Weihnachsbaum im Wohnzimmer? Habt ihr Familie oder Freunde zu einem gemütlichen Beisammensein an Silvester eingeladen? Oder gehörte der Jahreswechsel euch ganz alleine und ihr habt ihn in Ruhe mit einem guten Buch und bei einem Glas Wein zelebriert? Gehört bei euch an Weihnachten vielleicht eine Schifffahrt auf dem See dazu? Oder doch eher ein Waldspaziergang am Abend?

Wie auch immer, egal ob Mensch oder ob Tier; egal, ob der Anlass schön oder traurig ist: Jedes Lebewesen kennt Rituale.

Nehmen wir mal als Beispiel den Start in den Tag von euch Zweibeinern:

Einige stellen als allererstes die Kaffeemaschine an, andere wiederum hüpfen zuerst unter die Dusche. Die Eine geniesst es, bis nach dem Frühstück im Pyjama rumzufläzen. Der Andere spurtet ohne Zmorgen, dafür aber geputzt und ge-aftershaved zur Tür raus.

 

Bei mir hat Esther auch grad von Beginn weg, als ich in mein neues Leben gekommen bin, mit Hilfe von Ritualen Struktur in meinen Tagesablauf gebracht.

Rituale helfen mir nämlich, weil sie mir Erwartungssicherheit geben und ich weiss, was als nächstes kommt oder was ich als nächstes tun soll. So erleichtern und unterstützen sie auch das Zusammenleben von Esther und mir.

 

Ein paar Beispiele:

Foto Esther Hufschmid
Foto Esther Hufschmid

Wir gehen runter in die Garage:

Bevor wir zum Auto gehen, gibt es jedes Mal das gleiche Procedere: Ich bekommt das Brustgeschirr angezogen, Esther ruft sie mich ins Treppenhaus, sie schliesst die Türe ab derweil ich schon mal die Treppe runter gehe. Auf halber Höhe stoppe ich, Esther geht an mir vorbei und ich warte bis sie überprüft hat, ob die Luft rein ist, ob kein Auto oder Velo kommt. Nun gibt sie mir das ok und ich folge ihr in die Garage zum Auto.

 

Foto Esther Hufschmid
Foto Esther Hufschmid

 

 

Vor dem Spaziergang:

Nach dem Öffnen der Autotüre sagt Esther als erstes "Leine" und leint mich an. Dann streut sie vor meinen Augen ein paar Bröckchen Futter auf den Boden. Auf ihr Signal "aussteigen" kann ich aus dem Auto raus und das Futter vom Boden sammeln. Danach laufen wir völlig unaufgeregt los.

 

Foto Esther Hufschmid
Foto Esther Hufschmid

 

Auf dem Spaziergang:

Wir haben unterschiedliche Spaziergang-Routen. Auf jeder Route aber gibt es ganz spezifische Orte, an denen wir immer das gleiche zusammen machen. Das heisst, wir machen Insel-Spaziergänge. Mehr dazu könnt ihr im entsprechenden Blogartikel "Reif für die Insel" nachlesen.

 

Foto Esther Hufschmid
Foto Esther Hufschmid

 

Esther geht fort:

Wenn Esther mal ohne mich aus dem Haus geht - ich finde das also immer noch bizzi doof - hängt sie zuerst das blaue Tuch an unsere Eingangstüre, zieht dann ihre "Ohne-Hund-rausgehen-Schuhe" an, ich bekomme meinen mit Leckerli gefüllten Kong und meine LickiMat mit Hundepaste serviert. Esther verabschiedet sich mit "ich komme bald wieder" und geht.

 

 

Foto Esther Hufschmid
Foto Esther Hufschmid

Teilen mit Freunden:

Sind wir mit einem anderen Hundekumpel zusammen, gibt es beim Leckerli verteilen immer das gleiche Ritual: Mein Kumpel und ich sind in der Nähe von Esther's Leckerlitasche. Nun sagt Esther: "Das ist für den Freund," greift in die Tasche und gibt meinem Kumpel ein Bröckchen Futter. Dann sagt sie: "Das ist für Nayeli", holt ein anderes Leckerli raus und gibt es mir. Ich muss mich also überhaupt nicht aufregen, weil da noch jemand aus meiner Futtertasche bedient wird, denn ich habe die Erwartungssicherheit, dass ich auch gleich was bekomme.

 

Foto Esther Hufschmid
Foto Esther Hufschmid

 

Zur guten Nacht:

Vor dem Schlafengehen führt Esther mich nochmals kurz raus für's Nacht-Bisi. Zurück in der Wohnung gibt es das Betthupferl-Stängeli, mein Signal dafür, dass ich mich nun definitiv ins Land der Träume verabschieden kann.

 

Das sind ein paar Beispiele für Abläufe und Gewohnheiten im Alltag von Esther und mir. Wie ich schon erwähnt habe, sind Rituale für mich sehr hilfreich. Sie sind Anker der Vertrautheit!

 

Ihr kennt mich ja inzwischen schon ziemlich gut und wisst - ich bin eine Neugiernase! So nähme mich jetzt natürlich sehr wunder, was denn eure Gewohnheiten und "Mödeli" mit dem Fellfreund sind. Mögt ihr uns hier in der Kommentarfunktion etwas dazu verraten? Vielleicht können Esther und ich uns noch die eine oder andere Gewohnheit, das eine oder andere Ritual abgucken...! ;-) 

 

Mit einem gwunderigen Pfotengruss

eure Nayeli

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Lüscher Christine (Montag, 13 Januar 2020 09:17)

    Hallo Nayeli, sehr schön, das mit den Ritualen. Suk kennt solche auch und dank dem Bettmümpfeliritual kann sie sogar zählen: sie bekommt immer drei halbe Guetsli und weiss das genau! Auch der Vormittag läuft üblicherweise nach dem selber Muster ab: nach ausgiebigem Liebkosen stehen wir auf, ich bereite ihr Essen vor - sie steckt immer die Nase in die Futterbox und schnappt sich zwei drei Bröckli, das MUSS sein, (und zwar nur am Morgen) danach gehen wir schnell gemeinsam nach draussen und Suk erledigt ihr Morgengeschäft, wieder in der Wohnung wird blitzschnell alles verschlungen, uff! und dann folgt eine wohlverdiente Pause bis so gegen 10 Uhr - ich mache Haushalt, Büro, dann geht es wieder an die Luft! Ja, Suk mag es zu wissen, was wann wie läuft! Bis bald, beste Grüsse

  • #2

    Esther (Montag, 13 Januar 2020 10:40)

    Nayeli meint, das Ritual mit der Nase in der Futterbox müssten wir UNBEDINGT in unseren Alltag integrieren! :-))
    Lieben Dank für's Teilhaben lassen an euren Ritualen und
    herzliche Pfotengrüsse
    Esther & Nayeli

  • #3

    Bonnie und Irene (Montag, 13 Januar 2020 15:16)

    Liebe Nayeli,
    Auch ich habe ein Ritual.Als Balletthund ist das Tanzstudio mein Revier. Ich begrüsse die Schülerinnen. Wenn die Stunde anfängt, sagt Irene "Körbli", ich gehe in mein Nestchen und bekomme Guteli und werde angeleint. Am Schluss der Stunde klatschen alle, ich stehe auf, und eine liebe Schülerin leint mich ab.Dann gehe ich in die Saalmitte und lege mich mit Grazie (!!) ab. Eure Bonnie

  • #4

    Sonja & Nala (Montag, 13 Januar 2020 21:24)

    Hallo und Wuff
    Vor dem Schlafengehen haben wir dasselbe Ritual. Nochmals kurz raus und zurück in der Wohnung gibt es ein Bettmümpfeli. Danach verabschiedet sich Nala, geht die Treppen hoch ins Schlafzimmer vom jüngsten Sohn der Familie. Dort hat Nala ihr eigenes Hundesofa.
    Ein weiteres Ritual ist jeweils Montag + Donnerstag Vormittag wenn "wir" zur Arbeit gehen. Sobald wir im Büro sind wartet Nala erwartungsvoll (egal was rundherum läuft) auf den Futterbeutel mit ihrem Frühstück. Danach legt sie sich auf ihre Decke und ruht sich wieder aus oder schläft wieder ein bis am Mittag.
    Herzliche Gutenachtgrüsse
    Sonja & Nala

  • #5

    Esther (Montag, 13 Januar 2020 21:56)

    So, du bist also für das Schlussbild mit Grazie im Ballett zuständig, liebe Bonnie!
    Aber als beste Dog-Dancerin vom Wesemlin ist das ja eigentlich kein Wunder! Das passt zu dir! :-)
    Streichel für dich, süsse Maus
    Esther

  • #6

    Esther (Montag, 13 Januar 2020 22:02)

    Tolle Rituale habt ihr. Und Frühstück aus dem Futterbeutel schmeckt mit Garantie toootaaal viel besser als aus dem Napf! Das leuchtet ein! :-))
    Danke für's Mitteilen!
    Herzlich Esther

  • #7

    Maya mit Tosca (Dienstag, 21 Januar 2020 22:46)

    Maya steht viel früher auf als ich. Ich liege dann noch in meinem Körbchen und habe meinen letzten Traum. Wenn ich erwache, stehe ich auf und drehe eine Runde in der Wohnung zum Zeigen, dass ich wach bin und gehe ins Körbchen zurück und warte. Oh, und jetzt werde ich gestreichelt und Maya sagt, wie lieb sie mich hat! Darauf freue ich mich immer sehr!
    Wenn Maya ohne mich weggeht, was ich zwar nicht toll finde, sagt sie:" Tösceli, jetzt musst du warten, aber ich komme bald wieder!" Dann springe ich sofort ins Schlafzimmer auf Mayas Bett, da riecht es am besten nach ihr, und hier fühle ich mich wohl und geborgen. Am liebsten würde ich mich auf das Kissen legen, aber das nimmt Maya zum meinem Bedauern immer weg!!
    Im Bus darf ich fast immer auf Mayas Schoss sitzen, nicht nur, wenn viele Leute da sind, und dann drücke ich meinen Kopf ganz fest an sie. Das gefällt mir sehr. i
    Vor dem Schlafen Gehen drehen wir noch eine Runde draussen, Ich habe einen ganz bestimmten Platz, wo ich ganz schnell mein Bisi mache. Aber dann kehre ich sofort um, zuhause ist es viel gemütlicher. Das ist in fünf Minuten erledigt!

  • #8

    Esther (Mittwoch, 22 Januar 2020 14:52)

    Tosca, du hast mir deiner Maya das grosse Los gezogen! Sehr schöne und gemütliche Rituale habt ihr! :-)