Als im Herbst 2015 meine Zaubermaus Laska über den Regenbogen ging, habe ich neben der grossen Trauer um sie auch schon bald gespürt: ohne Hund geht einfach nicht! Und so haben wir Ende November 2015 Nayeli, ein Bretonenmädchen aus dem Tierschutz, adoptiert. Ca. 13 Monate alt war sie, als sie zu uns gekommen ist - im besten Junghundealter also!
Sie ist ein kleines mutiges Hundemädchen, das in der Zeit, seit sie bei uns lebt, schon ganz schön viel gemeistert hat. Ihr Mut und ihre Neugier erstaunen mich täglich. Es war und ist absolut berührend zu beobachten, wie das verschreckte und ängstliche Hundekind sich mehr und mehr zu einem verspielten, verschmusten und fröhlichen Hundemädel entwickelt hat.
Nayeli – auch Möttchen (= die kleine Motte) genannt – wird ab und an die Tastatur unter ihre Pfoten nehmen und im Blog aus ihrem Leben hier in der Schweiz berichten.
UPDATE - Januar 2022
Ein neues Pfotenkind aus dem Tierschutz ist bei uns eingezogen! Ein lang gehegter Herzenswunsch nach einem Zweithund geht damit für mich in Erfüllung. ❤️
Pinù, dieses 8-jährige, kunterbunt gemischte Hundemädel, erweitert per sofort das Autorinnen-Team von Nayeli's Blog. Die Tastatur wird zukünftig selbstverständlich partizipativ zwischen uns geteilt! Es bleibt spannend!
🐶😄🐶
Wir haben in unserer Hundeschule ja bereits mehrfach auf die Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk aufmerksam gemacht und Unterschriften gesammelt. Die Initiative ist auf gutem Weg - aber das Ziel ist noch nicht erreicht! Es braucht nochmals den Effort aller Tierfreunde und Naturliebhaberinnen, damit die Initiative zustande kommt.
Nachfolgend findet ihr Argumente gelistet, die für eine Einschränkung von Feuerwerk sprechen:
Feuerwerksknallerei...
Nein, nein, es geht im heutigen Blogartikel nicht darum, das hübscheste Hundekind zu finden - unsere Fellkinder sind ja sowieso alle einfach nur Zucker - es geht heute darum, welche Fragen und Überlegen von der Bezugsperson bezüglich einer passenden Hundeschule gemacht werden können und sollen.
Seit Corona hat sich nicht nur die Anzahl Hunde in der Schweiz vervielfacht, auch neue Hundeschulen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen.
Und neu gilt nun auch im Kanton Luzern, dass seit dem 01. Januar 2023 "...Ersthundehalterinnen- und halter, sowie Halterinnen und Halter, die einen Hund aus dem Ausland einführen, das Nationale Hundehalter Brevet (NHB) erlangen müssen. Das Brevet muss innert 18 Monate nach dem Erwerb des jeweiligen Hundes absolviert werden und kann frühestens mit einem Hund im Alter von 12 Monaten abgelegt werden." (Zitat Veterinärdienst Luzern)
(Fragen und Antworten des Veterinäramts zum Hundehalterbrevet können unter folgendem Link nachgelesen werden.)
In der Schweiz ist der Beruf Hundetrainer:in kein anerkannter und wird deshalb nicht von Amtes wegen auf Qualität geprüft.
Auf der Suche nach einer Hundeschule macht es deshalb absolut Sinn, im Vorab zu prüfen, in wessen Hände ich mich mit meinem Fellkind begebe. Und mir darüber klar zu sein, was für mich wichtig ist in der Arbeit mit dem Hund.
Dabei können folgende Fragen, bzw. die Antworten darauf, hilfreich sein, um zu einem Entscheid zu kommen:
In der Arbeit mit unseren Hunden geht es doch darum, erwünschte Verhalten aufzubauen, zu festigen und unerwünschte Verhalten nach Möglichkeit gar nicht erst entstehen zu lassen
Für die Arbeit am Hundeverhalten haben wir unterschiedliche Möglichkeiten, wie wir das erwünschte Verhalten erzielen können. Aber ob ich es nun forme, locke oder einfange - ganz grundsätzlich können wir nur die Verhalten stärken, verändern oder festigen, die wir erkennen! Wir müssen also unsere Hunde gut beobachten!
Eine tolle und einfache Möglichkeit, mit dem Hund an erwünschtem Verhalten zu arbeiten, ist das Einfangen. Dieser Trainingsweg, hat zudem noch einen wunderbareren Nebeneffekt: ich richte meine Aufmerksamkeit automatisch auf all die vielen, kleinen Situationen, in denen mein Hund ein gutes oder sogar super tolles Verhalten zeigt und warte nicht darauf, dass er etwas falsch macht, um ihn dann zu korrigieren.
Ganz entsprechend dem Lerngesetz der Auswirkung - Gutes bekommen, Schlechtes vermeiden - lernt Hund bei diesem Vorgehen zügig, welche Verhalten sich für ihn lohnen und er wird diese öfter, länger, intensiver zeigen.
Meine Nayeli, eine geborene "Von und Zu derer von Jagd" 😉 ist auf Spaziergang gerne damit beschäftigt, Auslöser für das Jagdverhalten zu suchen, um ihr Bedürfnis nach dem Fokussieren, dem Beschleichen oder auch Hetzen - v.a. von Vögeln - zu befriedigen.
Nayeli kommt aber nicht von Null (völlig relaxed) hoch ins Hetzverhalten. Als erstes zeigt sie immer eine Orientierungsreaktion. Eine Orientierungsreaktion ist in jedem Fall und bei jedem Hund bei jedwelchem Auslöser, (Artgenosse, Jogger, Kind, Reh etc.) immer mit Stehen-bleiben verbunden. Das kann zwar nur eine Mikrosekunde sein - aber der Hund bleibt als erstes stehen!
Genau dieses "Stehen bleiben" habe ich bei Nayeli von Beginn weg eingefangen. Ich hatte dabei oftmals keine Idee oder Vorstellung, was sie sieht bzw. zu was sie sich hin orientiert. Das war aber auch völlig egal. Ich habe stur ihre Orientierungsreaktion - stehen bleiben und gucken - markiert und stimmlich gelobt. Wenn sie wollte und konnte bekam sie natürlich auch einen Keks oder mal den Ball - je nach Situation.
Wie jedes Jahr gehört der letzte Blogartikel im Jahr einer Tierschutzorganisation, einer Tierschutzseele, die Hilfe braucht.
Dieses Jahr erzählt Ramona von Tierschutz Apulien euch die Geschichte von Maryj, einer Hundemama aus Apulien, und ihren Welpen.
Am 14. August bekamen wir, Ramona und Vito vom Tierschutz Apulien, die Info, dass sich bei der Masseria (Gutshof) in unsere Nähe vor ein paar Monaten eine sehr scheue Hündin angesiedelt hat. Bereits das zweite Mal wurde sie von einem der angeketteten Maremmani trächtig und bekam Welpen.
Die Besitzer des Gutshofes haben uns angefragt, ob wir uns darum kümmern möchten. Wenn nein, würden sie die Hundefänger informieren, damit die Welpen mit Mutter eingefangen und weggebracht würden. Wegbringen bedeutet, die Hunde kommen in eine der schlimmsten Hundehöllen in Süditalien, in den Canile von Cassano. Jeder Hund, der dort hingebracht wird, ist für immer verloren, es gibt kein Entkommen von dort.
Und klar, wir haben uns gekümmert!
Die Mama war sehr scheu und unnahbar. Sie konnte nur mit der Falle eingefangen werden. Aber zuerst mussten die Welpen aus dem Weg, damit sie die Einfangaktion nicht stören oder sich verletzten konnten.
Über mehrere Tage haben wir die Kleinen angefüttert – es waren 2 Welpen, ein Junge und ein Mädchen – und sie an uns gewöhnt. Anfang September war es dann soweit. Wir konnten die Welpen mit in den Canidiso nehmen. Für die Mama haben wir zeitgleich die Lebendfalle positioniert.
Liebe Hundemenschen - wer hat bei euch zu Hause das Sagen? Wer bestimmt, was, wann und wie geschieht?
Gucke ich mein Zusammenleben mit meinen Fellmädels an, so muss ich zweifelsfrei eingestehen, dass ich in sehr vielen Bereichen das Sagen habe und somit eine Vormachtstellung einnehme.
Ich bestimme, wann wir raus gehen... wann die Mädels ihr Futter bekommen... was im Napf drin ist... wann Bettruhe ist... ob die Türe zur Terrasse geöffnet bleibt... welche Spielis zur Verfügung stehen... ob ich Zeit zum Kuscheln habe... und und und...
Das Verhältnis von Ich habe das Sagen, bzw. die Hunde haben das Sagen ist ziemlich unausgewogen - zu meinen Gunsten. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich keine Möglichkeiten habe, den Fellkindern Entscheidungsfreiheiten zu geben.
Über den Tag verteilt gibt es immer wieder Situationen, in denen die Hunde entscheiden oder mitbestimmen können.
Pinù zum Beispiel ist ein Morgenmuffelchen. Spaziergang nach dem Frühstück, das ist nichts für sie! Nicht immer zwar, aber sehr häufig. Anstatt sie nun einfach zum Morgenspazottel zu verdonnern, darf die Maus entscheiden, ob sie mit Nayeli und mir mitkommen mag. Ich frage sie und zeige ihr zeitgleich das Geschirr. Bleibt sie liegen oder geht sie von mir weg auf einen der Liegeplätze, ist die Antwort Nein. Kommt sie zu mir hin, bzw. bleibt stehen und lässt sich das Geschirr anziehen, lautet die Antwort Ja!
Eine andere Möglichkeit, die Selbstbestimmung zu fördern, ist der Spaziergang. Versucht mal, euren Hund in seinem Tempo und nach seinen Bedürfnissen den Spaziergang oder einen Teil des Spaziergangs bestimmen zu lassen. Es ist spannend zu beobachten, in welcher Zeit ihr welche Strecke machen könnt. Je nach Spazier-Ort brauchen meine Hunde weniger oder sehr viel mehr Zeit, um die Umgebung zu erkunden.
An Wegkreuzungen kann ich den Hund auch mal fragen, in welche Richtung es gehen soll. Auch das fördert die Selbstbestimmung, gibt Selbstkontrolle.
Genau 7 Monate lebt die Minimaus bereits bei uns - am 7. Januar konnte ich sie zu uns nach Hause holen. Obwohl wir uns inzwischen schon sehr gut kennengelernt haben, entdecke ich immer wieder auch neue Facetten an ihr. Ihre Bedürfnisse werden mehr und mehr deutlich, sie zeigt immer öfter, was sie will und auch, was nicht. Aber zu diesem Aspekt mehr dann in einem späteren Blogartikel. Heute richte ich den Fokus auf die Überlegungen, bevor ein Hund einzieht. Also auf die Warum's und Wieso's.
Seit Pinù's Einzug bei uns wurde ich ab und an gefragt, was mich denn dazu bewogen hat, einen weiteren Hund aus dem Tierschutz - und erst noch ein älteres Hundemädel - zu adoptieren. Ob man da nicht bizzi die Katze, ähm den Hund im Sack kaufen würde?
Mal ganz abgesehen davon, dass jeder Hund - ob Welpe vom Züchter oder Hund aus "zweiter Hand" - eine "Wundertüte" ist und wir nie wissen, welche Hundepersönlichkeit bei uns einziehen wird, schlägt mein Herz schon länger für die Second-Chance-Hunde.
Es gibt in den Tierheimen im In- und Ausland so viele tolle Fellfreunde, die auf "ihre" Menschen warten.
ABER - "nur" das Herz sprechen lassen bei der Adoption eines Hundes - das ist kein guter Ratgeber. Es lohnt sich sehr, den Kopf einzuschalten, bevor man sich für einen Hund entscheidet - egal ob Tierschutzhund oder Zucht-Welpe.
Und ganz ehrlich - sich vornehmen "ich gehe das Fellkind nur mal angucken, entscheiden tu ich nachher", das funktioniert in den seltensten Fällen. 🙈
Mich haben bei der Planung für einen Zweithund folgende Überlegungen und Kriterien geleitet:
Aber selbstverständlich hat das Herz auch mitentschieden! ❤️
Als ich dieses Foto von Pinù gesehen habe, war's ganz ehrlich schon ein bisschen um mich geschehen... 😍
Viele Menschen freuen sich tierisch, wenn's endlich Sommer wird. Es bedeutet nämlich lange Tage, laue Nächte, viel draussen sein und Balkonien oder den Garten geniessen - das gefällt vielen 2-Beinern!
Für uns Hunde ist der Sommer grundsätzlich auch toll. Damit wir ihn aber richtig geniessen können gilt es, ein paar wichtige Dinge zu beachten.
🐶 Wir Hunde können nicht wie ihr Menschen schwitzen (nur an den Pfoten und auf dem Nasenspiegel haben wir ein paar Schweissdrüsen) und so unsere Körpertemperatur regulieren. Wir erleiden also viel schneller als ihr einen Hitzschlag. Unsere Möglichkeit Wärme abzugeben, geschieht vor allem über das Hecheln. Das verdunstet viel Flüssigkeit und deshalb ist es wichtig, dass wir immer genügend Wasser zur freien Verfügung haben und auch auf dem Spaziergang immer wieder die Möglichkeit geboten bekommen, zu trinken.
So, nun darf ich auch mal ran an die Tastatur und bizzi aus meinem Leben berichten.
Ich lebe nun ja schon 3,5 Monate hier in meiner neuen Familie, habe mich sehr gut eingelebt und schon viel erlebt und kennengelernt!
Dass mein Start bizzi steil war, das habt ihr Blog-Leserinnen und Leser ja mitbekommen. Aber hey, inzwischen bin ich auch an der linken Milchleiste operiert, die Tumore sind raus und sie scheinen nicht gestreut zu haben - Esther findet, das sind tolle Nachrichten. Und deshalb finde ich das auch! 😁
Zum Glück aber besteht mein neues Leben nicht ausschliesslich aus Tierarztbesuchen und Operationen. Es gibt auch ganz viele tolle Dinge, die zu meinem Alltag gehören.
Ich gehe mit Esther und meiner Schwester Nayeli zum Beispiel jeden Tag auf Spaziergang. Esther sagt, wir müssen Muskeln auf- und Fett abbauen, denn ich war schon bizzi moppelig, als ich angekommen bin.
Die ersten Male unterwegs bin ich einfach ganz nah hinter Esther hergetappert. Ein schnelles Bisi am Wegrand und dann grad wieder zu ihr aufschliessen. Der Wald hat mich schon ein bisschen verunsichert, ich kannte das ja nicht. Da wir aber die ersten Wochen immer die gleiche Strecke gelaufen sind, strukturiert durch unsere Pauseninseln, wurde ich immer sicherer und habe immer mehr Erkundungsverhalten gezeigt.
Wenn der Hundefreund mal alleine zu Hause bleiben muss - wie gestaltet sich bei euch die Begrüssungssituation beim Zurückkommen?
Darf, soll oder muss der Hund begrüsst werden? Und wenn ja, wie? Welches ist ein passendes Verhalten seitens der Bezugsperson?
Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat sich mit der Frage befasst, was bezüglich Stress und/oder Wohlfühlen in den Hunden passiert, wenn die Bezugspersonen nach einer Trennungszeit wieder zurück kommen.
Untersucht wurden dabei die Werte von Cortisol (Stresshormon) und Oxytocin (Wohlfühlhormon) im Blut der hundlichen Probanden in unterschiedlichen Zeit-Momenten der Wiedervereiningung. Konkret wurden die Blutwerte vor, während und nach der Rückkehr der Bezugsperson gemessen.
Dabei wurden in drei Versuchsgruppen unterschiedliche Szenarien getestet.
Szenario 1:
Die Bezugsperson betritt durch eine grosse Glastüre den Testraum und nimmt körperlich und verbal Kontakt mit dem Hund auf. Sie spricht ruhig und freundlich mit ihm, setzt sich auf den Boden und streichelt ihn. Die Berührungen sind langsam, der Hund wird nicht wahllos "durchgewuschelt".
Szenario 2:
Die Bezugsperson nimmt nach dem Betreten des Testraums ausschliesslich verbal Kontakt mit dem Hund auf. Sie spricht freundlich und ruhig mit ihm, berührt ihn aber nicht.
Szenario 3:
Die Bezugsperson ignoriert nach dem Zurückkommen in den Testraum den Hund vollkommen.
Resultate
Bei allen Hunden führte bereits der Anblick der wiederkehrenden Bezugsperson durch die Glastüre zu einem Anstieg des Oxytocin-Spiegels im Blut und löste gleichzeitig das Kontaktsuchverhalten aus.
... als geplant, als sich vorgestellt, als gedacht.
Mit einer Pinù-Geschichte, wie sie das Leben schrieb und schreibt, befasst sich der Februar-Blog.
Unsere kleine Minimaus (das ist einer von Pinù's Kosenamen 😉) bzw. ihr Einleben hier stösst auf grosses Interesse.
Ich wurde von verschiedener Seite regelmässig angefragt, wie es uns so geht... wie sich die kleine Maus einlebt... ob es denn passt, zwischen ihr und Nayeli...?
Das Interesse an unserem neuen Pfotenkind ist gross. Lieben Dank für euer Nachfragen und Anteil nehmen. Mich hat das sehr berührt und gefreut!
Inzwischen lebt die Kleine schon fast 5 Wochen bei uns. Dass sie sich bereits einen festen Platz in meinem Herzen und in unserer Familie erobert hat, brauche ich wohl nicht explizit zu erwähnen. ❤️
Auch zwischen den Hundemädels läuft es! Nayeli und Pinù verstehen sich gut. Grössere Spielaktionen sind zwar noch nicht beobachtbar. Doch gemeinsam unterwegs sein, zusammen Schnüffelstellen checken oder miteinander abhängen - das funktioniert alles bereits bestens!
Pinù ist ein fröhliches und neugieriges Hundemädel und zeigt immer öfters auch ihre schalkhafte Seite! Mit Aktionen wie folgende bringt mich der Zwerg auch immer wieder zum Lachen:
...Illusionen nicht (Klaus Ender)
Schon lange, lange und immer wieder habe ich hin- und her überlegt, ob ich mir meinen Herzenswunsch-Wunschtraum erfüllen und Nayeli einen Geschwisterhund zumuten soll und darf. Denn nicht jeder Hund findet es toll, seine Familie mit einem weiteren Gspändli teilen zu müssen. Es gibt sie definitiv auch, die "Einzelhunde", denen es am wohlsten ist, wenn sie Alleine-Prinzessin oder Alleine-Prinz sein können.
Da aber Nayeli auch mit 7 Jahren immer noch grosse Freude und starkes Interesse an anderen Hunden zeigt, haben mein Partner und ich nochmals intensiv beraten und schlussendlich entschieden, einem weiteren Hund aus dem Tierschutz ein Körbchen bei uns einzurichten.
Ein lang gehegter Traum von mir geht somit in Erfüllung! ❤️
Im November habe ich auf der Vermittlungsseite der Hundepension Grisette dieses kleine Hundemädel gesehen.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen - es ist (schon wieder) Advent!
Ich wurde bereits mehrfach angefragt, ob es denn auch in diesem Jahr wieder einen "Weihnachtshund" auf Nayeli's Blog gäbe - ja, gibt es! 😍
Ich freue mich, euch heute Mr. Mister - kurz: Mister, Englische Bulldogge, geb. 2012, vorstellen zu können!
Mister wurde und wird von der Organisation MuTiG - Mensch und Tier im Glück - deren Präsidentin Heidi Randegger ist, betreut und begleitet.
Ein Ziel von MuTiG ist es, die Lebensqualität der Vierbeiner und ihrer älteren oder kranken Menschen zu erhalten und wo immer möglich zu verbessern.
Hundart unterstützt die Arbeit von MuTiG mit Spenden.
Heidi Randegger erzählt:
Entspannt liegt die 9jährige Englische Bulldogge Mister zusammen mit Daisy, seiner French-Bully-Freundin, auf dem Sofa.
Wer kennt sie nicht, unsere schweizerische Grussformel Grüezi. Sie ist weit über unsere Landesgrenze hinaus bekannt - fast weltbekannt, wage ich jetzt mal ganz unbescheiden zu behaupten... 😊
Was diese Grussformel mit Hundetraining zu tun haben könnte - genau das verrate ich euch im heutigen Blogartikel.
Ich hatte ja zu Beginn in meinem neuen Leben ziemlich Respekt vor fremden Menschen - da enthülle ich den treuen Blogleser:innen ja kein Geheimnis. Solchen "Fremdlingen" sind wir auf dem Spaziergang halt immer mal wieder begegnet. Auch wenn Esther mit mir in der ersten Zeit möglichst "menschenarme" Spaziergänge gemacht hat, war das halt nicht ganz zu vermeiden.
Bereits bei unseren ersten Fremd-Mensch-Begegnungen hat mir Esther immer zügig was Gutes angeboten. Einen Keks, ein Bröckchen Käse, ein Stück Hundewurst - was sie halt so mit dabei hatte. Ziel war, dass ich fremde Menschen als Ankündigung dafür verknüpfe, dass nun was Feines von Esther kommt. Meine emotionale Stimmung sollte so bizzi ins Positive verschoben werden.
Zeitgleich mit dem Essen teilen mit mir hat Esther die fremden Menschen auch freundlich mit Grüezi begrüsst.
Da ich ein cleveres Hundemädel bin, habe ich zügig die Verbindung hergestellt: Grüezi steht in direkter Verbindung mit den Keksen aus unserem Leckerlibeutel!
Gehört dein Hund zur Rasse "Staubsauger-Canide"? Also findet er unterwegs auf Spaziergang alles weg? Interessantes wie Essensreste bei Grillstellen, Pausenbrötchen beim Schulhaus, von anderen Kumpels liegen gelassene Kekse? Oder bevorzugt er Hinterlassenschaften wie Kacka Chanel, Eau de Kuh, Cadavre de Irgendwas und andere unidentifizierbare Dinge?
Und wenn du dann ganz hektisch auf ihn zurennst, weil du ihn vom Grausligen abhalten willst, beduftet er sich in Windeseile und/oder hapst schnell, schnell alles in sich rein. Weil weg ist weg und sicher ist sicher! Denn er hat ja gelernt: Lässt er sich Zeit, wird ihm das Interessante von seiner Bezugsperson weg genommen. Und das ist natürlich sehr frustrierend!
Wir machen das anders! Wir haben Tschakka!
Tschakka ist eine Ankündigung, die mir sagt: Hey, bei meiner Bezugsperson gibt es genau jetzt extrem viel und extrem tolles Futter!
Tschakka ist also kein verhaltensauslösendes Signal bzw. Kommando wie "Aus!" "Gib her!" "Lass das!" "Pfui!"oder ähnlich.
Tschakka informiert mich einzig, dass es eine lohnenswerte Alternative zu Kacka-Fuchs oder Cadavre de Irgendwas gäbe. Und zwar genau jetzt! Bei Esther!
Wenn diese Ankündigung so richtig gut aufgebaut, heisst, maximal fest im Hundehirn verknüpft, löst sie fast eine reflexartige Reaktion beim Hund aus. Nämlich hin zu seiner Bezugsperson.
Unser Lieblings-Oslo zeigt diese Reaktion im folgenden Video. Als ehemaliger Tierschutzhund hat er in seinem alten Leben sehr gut gelernt: Liegt was Essbares rum, dann nimm es! Denn wer weiss, wann es das nächste Mal etwas zwischen die Beisserchen gibt!
Seine Bezugspersonen bieten ihm mit Tschakka ein tolle und funktionierende Alternative dazu, Undefinierbares wegzufinden. 💪🏻 😁
Neben Tschakka als Ankündigung dafür, dass nun viel gutes Futter fällt, haben wir natürlich auch noch weitere Signale wie das "Zeigen" oder das "Tauschen".
Zeigen bedeutet, dass Esther das, was ich im Fang habe, kurz angucken will. Das kann ein Plüschi, mein Ball, ein Stück Holz oder etwas Gefundenes sein.
In jedem Fall ist für mich klar: Herzeigen lohnt sich! Ich bekomme immer eine Belohnung von Esther dafür, dass ich ihr "Meins" gezeigt habe. Und manchmal darf ich es dann auch wieder haben.
Juhuuuu oder Jabaduuu - so lautet unser Gute-Laune-Signal. Wie bitte, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Gute Laune-Signal? 🧐 Was soll das??
Ganz einfach: das Gute-Laune-Signal ist ein Wortsignal, das bei mir gute Stimmung erzeugt, meine Energie ein wenig ankurbelt, mich ganz einfach fröhlich macht!
Esther setzt das also bei mir ein, wenn sie zum Beispiel meine emotionale Befindlichkeit beeinflussen und sie ins Positive verschieben möchte.
Oder wenn sie mich gerne mit bizzi mehr Dampf unter dem Hintern in einer Trainingseinheit hätte. Oder abends, wenn ich mich fast nicht überwinden kann, mich für das Schlafenszeit-Bisi aufzurappeln, aktiviert mich unser Gute-Laune-Signal und motiviert mich runter vom Sofa und raus auf die Wiese.
Der Aufbau ist - wie so oft bei unseren Werkzeugen - kinderleicht. Esther hat einfach in unterschiedlichen Situationen, in denen ich ganz eindeutig gut gestimmt war, unser Gute-Laune-Signal eingegeben.
Wenn ich in der Gegend rum geflitzt bin und mich einfach nur an der Bewegung erfreut habe... wenn ich mich genüsslich auf der Wiese gewälzt habe... wenn ich zu Hause auf meine Quakente rumgehüpft bin... oder oder oder.
Guckt selbst:
Das Gute-Laune-Signal hat aber noch eine andere, sehr tolle Nebenwirkung - und zwar bei den Bezugspersonen: Hundemenschen, die dieses Signal mit ihrem Hundekind verknüpfen, beginnen automatisch sich vermehrt darauf zu achten, wann Freude herrscht im Hund. Das unterstützt einen Perspektivenwechsel und setzt die positiven, lustigen, fröhlichen Seiten beim Hundefreund ins Zentrum.
Je mehr ihr also auf die gute Laune bei eurem Fellkind sensibilisiert seid, desto mehr dieser Sonnenscheinmomente werdet ihr wahrnehmen können. Und das wiederum macht auch gute Laune bei euch.
Eine typische 2 für 1 Packung, das Gute-Laune-Signal! 😁
Mit juchzigen Grüssen
eure Nayeli
Sag mal, lieber Hundemensch, darf dein Fellfreund eigentlich auch mal Nein sagen? Also wenn er etwas nicht möchte oder wenn er nicht will, dass du etwas an ihm machst?
Ist das bei euch ok? Oder hast du Bedenken, das er dir dann zukünftig auf der Nase rum tanzen könnte? Oder gar die Rangordnung übernehmen würde?
Also ich darf immer mal wieder mal Nein sagen oder kann wählen, was ich haben oder womit ich mich beschäftigen möchte! In unserem Zusammenleben gibt es häufig Situationen, in denen ich Esther sagen kann: Ne, will ich jetzt grad nicht. Oder ich mache deutlich, dass die Situation, der Ort im Moment gruselig für mich ist und ich Hilfe brauche. Oder ich informiere sie, dass ich eine Pause brauche.
Nein sagen können bedeutet in der Umkehr, dass ich auch Ja sagen kann. Beim Durchkunddeln fragt mich Esther immer wieder, ob es noch ok für mich ist, ob sie noch weiter krabbeln (chräbele) soll.
Meine lieben Hundemenschen! Einige von euch erinnern sich sicher noch - ich war damals, vor fünfeinhalb Jahren, ein Hundemädel mit ziemlichen Ängsten – wie so viele Tierschutzseelen. Am Anfang war so viel so gruselig im neuen Daheim: Geräusche, Gerüche, die Wohnung, der Garten, das Auto...
In der ersten Zeit war ich immer auf dem Sprung, habe mich nur vorsichtig bewegt und mich bevorzugt in meiner Schlafbox aufgehalten. Das war für mich der erste Ort der Sicherheit.
Wer mich heute kennt, kann das wohl fast nicht glauben...
Ich, Nayeli, 3 Tage im
neuen Leben
Ich, Nayeli, 6 Monate im
neuen Leben
Ich, Nayeli, 5 Jahre im
neuen Leben
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von euch folgende Situation kennen: Ihr habt mit dem Fellfreund ein Signal eifrig geübt und der Hund führt das Verhalten nach Signalgabe auch aus. Immer öfter - aber eben: nicht immer! Und oft führt er es natürlich gerade dann nicht aus, wenn es seinem Menschen besonders wichtig wäre. Da bleibt dann nur die leicht peinliche Bemerkung: "Eigentlich kann er das..."
Ich habe mir aus hundlicher Sicht ein paar Gedanken darüber gemacht, welche Gründe verantwortlich sein können, wenn wir Hunde in bestimmten Situationen ein Signal (oder einen Befehl, ein Kommando) nicht ausführen oder nicht ausführen können.
Leider wird uns Hunden immer noch und immer wieder unterstellt, dass wir das extra machen, weil wir unsere Bezugspersonen ärgern wollen... oder weil wir sie austesten... Oder wir bekommen zu hören: "Der hat einfach wieder mal keinen Bock!"... "Der ist nur trotzig!"... "Er ist ein absoluter Sturkopf!..." "Das ist halt die Rasse..."
Meine Meinung? Das sind doch alles ziemlich vermenschlichte Interpretationen und Zuschreibungen!
Die Ursachen, weshalb wir ein Verhalten nicht ausführen, sind vielfältig. Sie haben aber mit Garantie nichts mit Trotz oder mit einer Null-Bock-Stimmung von uns Hunden zu tun!
Es kann zum Beispiel sein, dass ich in dem Moment, in dem Esther mir ein Signal gibt, grad abgelenkt bin. Die Umwelt ist für einen neugierigen Hund nämlich total spannend und es gibt immer etwas Interessantes zu beobachten. Das kann auch mal zur Folge haben, dass ein Signal von Esther nicht bei mir ankommt, ich es nicht wahrnehme und es deshalb auch nicht ausführen kann.
Möglich ist aber auch, dass ich eine Gefahr, eine Bedrohung oder sonst etwas Gruseliges gesehen habe und das im Auge behalten muss - ein weiterer Grund, weshalb ich ein Signal im Moment grad nicht ausführen kann.
Und letzlich sind da natürlich noch körperliche Befindlichkeiten, die ebenfalls dazu führen, dass ein Kumpel ein Signal - zum Beispiel «sitzen» - nicht ausführt. Evtl. ist er grad zu angespannt und sein Muskeltonus ist zu hoch, um die Hinterbeine überhaupt anwinkeln zu können! Oder aber er hat Schmerzen, die ihm das sich Hinsetzen erschweren.
Liebe Hundemenschen
Wer käme wohl auf die Idee, sich mit einer Chihuahua-Gruppe für das Iditarod in Alaska, das längste Hundeschlittenrennen der Welt, anzumelden...? Oder kennt ihr jemanden, der mit seiner deutschen Dogge Agility-Weltmeister werden möchte...? Wie passt wohl sein Hund durch den Agility-Tunnel?? 🤔
Die Anforderungen eines Menschen an seinen vierbeinigen Freund müssen mit dem Potenzial an Verhaltensmöglichkeiten des Hundes zusammen passen. Denn wie für jedes Lebewesen gibt es auch für unsere Hunde einen limitierenden Rahmen für Verhaltensmöglichkeiten, der durch Genetik, durch (Lern)Erfahrungen und Umwelt geprägt ist.
Alle Verhalten, die innerhalb dieses Rahmens liegen, kann der Hund zeigen. Was ausserhalb des Rahmens liegt, ist für ihn nicht leistbar (wie das Iditarod für den Chihuahua oder der Agility-Weltmeistertitel für die Dogge).
Mit dem Verhaltensrahmen wird Übereinstimmung bzw. Diskrepanz zwischen menschlichen Ansprüchen und hundlichem Verhalten bildhaft dargestellt.
Dabei bildet der dunkel gefärbte orange Teil die Verhaltens-Ideallinie eines individuellen Hundes ab. In diesem Bereich liegen die Verhaltensweisen, die der Hund zeigt, würde man ihn einfach machen lassen und nicht intervenieren.
Im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund spielen aber natürlich auch die menschlichen Vorstellungen und Wünsche wie auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen, dargestellt durch die gepunktete blaue Linie, eine wichtige Rolle.
Ich persönlich mag ziemlich viele Hundekumpels – wenn sie denn nett und freundlich sind. Am liebsten habe ich es, wenn sie gleich gross oder bizzi kleiner sind als ich. Richtig grosse Hunde können mir schon Respekt einflössen. Merke ich aber, dass sie liebenswürdig sind, dann spiele ich auch mit denen sehr gerne.
Hier sehr ihr mich mit dem süssen Vanjo 😍 auf unserem Hundegelände im Spiel:
Ok, das ist bizzi geschummelt. Das richtige Menschen-ABC kann ich also nicht. Das brauche ich auch nicht für mein Hundeleben. Ich lese nämlich bevorzugt mit der Nase und bei den Informationen, die ich checke, geht es weniger um Buchstaben und Texte als um Düfte und Gerüche.
Doch um meine olfaktorischen Fähigkeiten geht es jetzt in diesem Artikel nicht. Ich befasse mich heute tatsächlich mit dem ABC. Konkret mit dem ABC-Muster.
Viele der Hundefreunde aus unserer Hundeschule kennen und können das bereits.
Das ABC-Muster ist ein Übung die uns Hunden unterstützt, neben oder in der Nähe der Bezugsperson von A nach B zu kommen. So zum Beispiel wenn ich an einer gruseligen Stelle vorbei muss… oder wenn Esther mich gerne in ihrer Nähe und nicht so weit voraus hätte… oder wenn eine Situation entschleunigt werden muss…
Das ABC-Muster ist in erster Linie eine Transportübung (aber nicht nur), der Ablauf ist immer der gleiche.
Erstens
Zweitens
Drittens
Es ist Advent 2020 - wie immer in den letzten Jahren widmet sich der Blog-Artikel im Dezember einer Wegwerfpfote, die von Hundart im vergangenen Jahr unterstützt wurde und die ihr Glück gefunden hat.
In diesem Jahr geht es um Timmi ❤️ und um die Tierschutzorganisation Freunde der Tiere e.V.
Barbara Nolte, Gründerin und 1. Vorsitzende des Vereins, ist seit vielen Jahren im Tierschutz im Ausland und in Deutschland engagiert. Im Juli dieses Jahres erhielt sie von Jorge, einem jungen Mann aus Cádiz, der immer wieder bei Notfällen in seiner Heimat hilft, ein Foto von Timmi.
Timmi, ein junger Bretonenrüde, wurde von einem Jäger tagaus tagein an einer kurzen Kette im Hinterhof gehalten. Ein Schicksal, das leider sehr viele Jagdhunde in den südlichen Ländern Europas teilen.
Esther und ich konnten in unserer Hundeschule bereits sehr viele Menschen mit ihren Fellfreunden kennenlernen. Und echt – «unsere» Hundemenschen sind einfach alle top! Sie gehen nämlich alle nett und freundlich mit ihren Pfotenkindern um und achten gut darauf, dass sich ihr Fellfreund so wohl fühlt wie nur möglich!!
Die spannende Frage aber ist: Wie wisst ihr Hundemenschen eigentlich, was für euren Hund Wohlbefinden bedeutet? Wann, in welchen Situationen er sich wohlfühlt? Woran erkennt ihr das?
Wenn jetzt du, lieber Hundemensch, «Wohlbefinden» oder "sich wohl fühlen" für deinen Fellfreund in einem Satz zusammenfassen müsstest, wie würde der wohl lauten?
Esther hat in unserem Umfeld bei ein paar Menschen mit Hund nachgefragt was sie darunter verstehen. Nachfolgend eine Auswahl an Antworten, die wir erhalten haben:
Wohlbefinden bedeutet, dass…
... er zu essen hat, sich beschäftigen kann und keine Schmerzen leidet!
... er nicht gestresst ist und keine Angst haben muss!
... er sich in jeder Situation auf mich verlassen kann und weiss, dass ich für ihn sorge und für ihn da bin!
... er sich bei uns und in unserem Umfeld, in unserer Familie sicher und geborgen fühlt!
Es ist deutlich - die Antworten sind ziemlich unterschiedlich ausgefallen. Das ist verständlich, denn sie bilden immer auch die Erfahrungen, bzw. die aktuelle Situation des Pfotenkindes ab.
Ist der Hundefreund vielleicht bereits älter und machen ihm ein paar Zieperleins zu schaffen?
Kommt das Pfotenkind aus dem Tierschutz und hat evtl. Ängste im Reisegepäck mitgebracht?
Oder ist er noch Welpe und gerade damit beschäftigt, die grosse, weite Welt zu entdecken?
Ha, ha - ich und Präsidentin - das ist natürlich nur ein Witz! *kicher* Wie sollte denn ein kleines Hundemädel wie ich das auch machen können, ein Land oder einen Kontinent oder gar die Welt zu regieren...??? (Obwohl es für die Welt mit Sicherheit besser wäre, einer meiner Kumpels würde zum Präsidenten der USA gewählt anstelle von Mister Trampel...!)🤨
Aber echt, es gibt immer noch und immer wieder Menschen, die genau das behaupten! Dass wir Hunde nämlich in unseren tiefen Rangstatus eingewiesen werden müssen, damit wir nicht meinen, wir seien die Grössten! Nein, die Weltgrössten! Und meinen, wir müssten die Weltherrschaft übernehmen.
Es gibt also Leute die sind überzeugt, so Hunde wie ich zum Beispiel würden laufend austesten, ob sie die Menschen und die Welt nicht eventuell doch dominieren könnten. Wir Hunde hätten nämlich das Dominanzstreben sozusagen in unseren Genen!
Kennt ihr das Freundespiel, liebe Hundemenschen? Ich persönlich freue mich immer, wenn Esther das mit mir und Hundekumpels spielt.
Wir Hunde können dabei Unterschiedliches lernen!
Lernpunkt 1: mein Name bekommt eine gute Bedeutung und löst bei mir ein gutes Gefühl aus, sobald ich ihn höre. Bevor ich das Freundespiel gelernt habe, hat Esther mit mir das Namenspiel gemacht. Ihr erinnert euch? Wie das funktioniert, habe ich euch ja bereits vor ein paar Monaten erzählt.
Lernpunkt 2: Nun wird das Namenspiel mit dem Freundespiel kombiniert. In diesem Spiel wird Futter angekündet.
Guckt mal im Video:
Es ist Gewittersaison. Immer mal wieder rumst und grummelt der Himmel. Zudem steht der Nationalfeiertag mit diversen Knall-Events vor der Türe.
Viele Hunde haben Probleme mit plötzlich auftretenden Geräuschen wie eben zB. dem Donner oder Feuerwerk.
Biologisch ist es sinnvoll, wenn ein Tier sich während eines Gewitters verkriecht. Damit es sich aber verkriecht, muss es sich bedroht fühlen! Es ist ein weit verbreiteter Fehler, von einer ruhigen Oberfläche des Hundes auf ein ruhiges Innere zu schliessen. Denn unter dieser Oberfläche kann sich sehr viel bewegen!
Ein Hund, der oberflächlich ruhig ein Feuerwerk oder ein Gewitter erlebt, kann sich innerlich dennoch in einem Alarmzustand befinden. Dieser Alarmzustand steigert sich häufig von Gewitter zu Gewitter, von Feuerwerk zu Feuerwerk, bis die Angst durch die Oberfläche bricht und nun auch für uns Menschen deutlich und sichtbar wird.
Bei Hunden jeder Altersstufe, aber gerade auch bei Welpen und jungen Hunden macht es absolut Sinn, vorbeugend gegen Geräuschangst zu arbeiten. Man kann dem Hund während dem Gewitter etwas zu tun geben, damit er seine Aufmerksamkeit nicht nur auf das Umweltereignis richten kann. Spiel oder Kauartikel stehen da zur Wahl.
Im nachfolgenden Interview, welches in der Zeitschrift HUNDE der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG erschienen ist, beantworte ich unter anderem Fragen, weshalb man Hunde, die (Geräusch)Angst haben, sehr wohl trösten darf und dass man den Donner (oder grundsätzlich laute Geräusche) auch schön füttern kann.
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Liebe Hundemenschen und liebe Hundekumpels
Hm... habt ihr's auch bemerkt? Mir ist aufgefallen, dass in letzter Zeit öfters mal so komische Menschen rumlaufen. Getroffen haben wir die im Wald aber auch im Quartier oder beim Parkplatz... An unterschiedlichsten Orten!
Esther hat dabei registriert, dass ich die Leute bizzi komisch, so von der Seite her angeguckt habe oder leicht zurück gewichen bin. Es war klar: wir müssen was tun!
Während ich zu Hause in der "Nach-Spaziergang-Phase" auf meiner Ruhedecke vor mich hingedöst habe, hat Esther unterschiedliche Leckerlis sortiert und parat gemacht. All die feinen Gutzi-Düfte, die mir in die Nase gestiegen sind, liessen Gutes vorausahnen. 🤩
Als Esther sich vor mich auf den Boden gesetzt hat wusste ich: "Aha! Jetzt geht es los!"
Als erstes hat sie dieses blaue Ding, das mir unterwegs an anderen Leuten aufgefallen ist hervor genommen, es in die Nähe ihres Gesichts gehalten und mir gleich darauf ein Leckerli gegeben. Kaum hatte ich geschluckt, verschwand das Blaue wieder für einen Moment um dann erneut hervorgeholt zu werden und für mich gab's wieder - richtig - Futter! Das hat Esther ein paar Mal gemacht und dabei natürlich immer darauf geachtet, wie ich reagiere. Also ob ich zurück weiche oder meinen Kopf wegdrehe oder etwas in der Art mache. Das wäre das Zeichen gewesen, dass die Maske für mich doch ziemlich gruselig ist und ich mehr Abstand brauche. Für mich war's aber ok so, wie wir es gestaltet haben.
Im nächsten Schritt war das Blaue dann direkt vor dem Gesicht. Das könnte für einige Hundekumpels schon ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, denn das Aussehen von euch Menschen verändert sich dadurch schon beträchtlich.
Bei diesem Vorgehen aber -> Maske vor's Gesicht und unmittelbar danach kommt etwas Gutes - wird die Maske nach ein paar wenigen Schritten zur Ankündigung dafür, dass nun etwas Tolles, z. B. ein Bröckchen Futter folgt und löst so ein gutes Gefühl, eine positive Erwartungshaltung und keine Verunsicherung oder Angst aus.
Und zu guter Letzt hat dann das blaue Ding, beziehungsweise Esther hinter diesem blauen Ding, auch noch geredet. Das Namenspiel - wir haben hier auch schon über diese Übung berichtet - haben wir gespielt und ich habe kapiert: auch eine sprechende Maske ist nichts Gruseliges!
Und wieder einmal greifen wir das Thema Rückruf auf. Ja, wir haben darüber schon mehrmals und aus verschiedenen Perspektiven berichtet...
Alle, die bei Hundart gelernt haben, kennen ja den doppelten Rückruf.
Im heutigen Artikel geht es nun darum, wie Routine in den einfachen Rückruf gebracht werden kann. Es geht ganz konkret um die Zehn-pro-Tag-Übung.
Das Tolle an dieser Übung ist, dass da die ganze Familie mitmachen und einbezogen werden kann. Der Hundefreund lernt dabei, seinen Namen in Kombination mit dem Signal für das Herankommen positiv zu verknüpfen. Und wie so oft bei uns im Training - der Ablauf ist keine Hexerei! 😃
Wir starten mit der Übung in der Wohnung, da wo die Ablenkung in der Regel am wenigsten hoch ist. Jedes Familienmitglied zählt am Morgen maximal 10 Leckerchen ab und steckt diese in die Tasche. Wenn eure Familie sehr gross ist, dann nimmt jedes Mitglied halt nur 5 Leckerchen in die Tasche.
Der Hundefreund wird nun während dem Tag immer mal wieder mit seinem Namen und dem Signal für das Herankommen gerufen.
Das sieht so aus:
Allen, die schon mal mit ihrem Pfotenfreund bei mir in der Hundeschule waren ist vielleicht aufgefallen, dass ich im Training nicht von Kommando rede, wenn es darum geht, ein Verhalten aufzubauen, bzw. ein Verhalten beim Hund abzufragen. In meiner Arbeit mit Hunden (und Menschen) spreche ich viel lieber von Signalen.
Nun könnte eingewendet werden, dass das doch Wortklauberei ist! Ob Signal oder Kommando – das ist doch Hans was Heiri! Hauptsache der Hund weiss, was von ihm verlangt wird.
Aber stimmt das wirklich? Ist es unerheblich, ob ich ein Signal oder ein Kommando gebe?
Ich habe mal aus Neugierde im Netz geforscht, was für Bilder mir zum Begriff Kommando gezeigt werden.
Liebe Hundemenschen - Ich habe ja regelmässig das grosse Vergnügen, mich mit meinen Menschen in den Bergen aufzuhalten. Wenn wir da mal mit der Räthischen Bahn im Bündnerland unterwegs sind, gibt es immer wieder kleine Bahn-Stationen mit "Halt auf Verlagen". Das bedeutet, die Menschen müssen auf einen Knopf drücken und schon hält der Zug am nächsten Bahnhof, beziehungsweise Bahnhöfchen. 😄
Nun, ich könnte mir gut vorstellen, dass es die Eine oder den Anderen unter den Hundemenschen gibt, die bei ihrem Hundefreund auch gerne so einen Halteknopf hätten. Also einen Knopf, wo man drauf drücken könnte und - zack - der Hundekumpel bleibt wie festgetackert an Ort stehen.
Aber genau so wenig wie wir über einen Bell-Abstell-Knopf verfügen, haben wir natürlich auch keinen Knopf "Halt auf Verlangen".
Doch die gute Nachricht ist: wir können das lernen! Bei Esther und mir heisst das Signal dazu "Stopp" und es bedeutet für mich, dass ich da, wo ich grad bin, anhalten muss. Ich kann dazu stehen bleiben, mich setzen oder hinlegen - alles egal. Hauptsache ich bleibe an Ort.
Und? Hattet ihr eine erholsame und schöne Zeit über die Festtage und über den Jahreswechsel? Seid ihr gut im 2020 angekommen? Ich hoffe es! Esther und Ruedi sind mit mit in die Berge verreist. Da sind die Menschen nämlich noch ziemlich normal, was das Knall-Ritual an Silvester anbelangt. Himmlisch ruhig, sage ich euch! Das "Lauteste" war das Glockengeläut der Dorfkirche an Mitternacht. :-)
Rituale, darum geht es im Januar-Blog. Denn unbestritten ist die Ritualdichte grad in der Zeit zum Jahresende sehr hoch.
Wie war das bei euch so? Hattet ihr einen Weihnachsbaum im Wohnzimmer? Habt ihr Familie oder Freunde zu einem gemütlichen Beisammensein an Silvester eingeladen? Oder gehörte der Jahreswechsel euch ganz alleine und ihr habt ihn in Ruhe mit einem guten Buch und bei einem Glas Wein zelebriert? Gehört bei euch an Weihnachten vielleicht eine Schifffahrt auf dem See dazu? Oder doch eher ein Waldspaziergang am Abend?
Wie auch immer, egal ob Mensch oder ob Tier; egal, ob der Anlass schön oder traurig ist: Jedes Lebewesen kennt Rituale.
Nehmen wir mal als Beispiel den Start in den Tag von euch Zweibeinern:
Einige stellen als allererstes die Kaffeemaschine an, andere wiederum hüpfen zuerst unter die Dusche. Die Eine geniesst es, bis nach dem Frühstück im Pyjama rumzufläzen. Der Andere spurtet ohne Zmorgen, dafür aber geputzt und ge-aftershaved zur Tür raus.
Bei mir hat Esther auch grad von Beginn weg, als ich in mein neues Leben gekommen bin, mit Hilfe von Ritualen Struktur in meinen Tagesablauf gebracht.
Rituale helfen mir nämlich, weil sie mir Erwartungssicherheit geben und ich weiss, was als nächstes kommt oder was ich als nächstes tun soll. So erleichtern und unterstützen sie auch das Zusammenleben von Esther und mir.
Ein paar Beispiele:
UPDATE
10 Februar 2020 - Amea hat ihre *Für-immer-Familie* gefunden und wird nun eine Berliner Schnauze!
Liebe Hundemenschen, also bei diesem Titel muss ich intervenieren! Das stimmt nämlich so nicht! Als Vertreterin der Hundeartigen muss ich das einfach mit aller Deutlichkeit sagen: Ein Bröckchen Futter ist nämlich definitiv nicht gleich ein Bröckchen Futter! Es gibt da grosse Unterschiede!
Man denke nur schon an die zig Varianten der unterschiedlichen Sorten von Trockenfutter oder gebackenem Futter. Oder auch die speziellen Belohnungshäppchen wie getrockneter Fisch oder getrocknete Lungenstücke... Von den klein geschnittenen Würstchen mal ganz zu schweigen - mit läuft bei der Aufzählung dieser Leckereien grad bizzi der Sabber an den Lefzen runter! Dass die alle unterschiedlich schmecken, das ist ja klar.
Ich persönlich finde getrocknete Lungenstückchen sehr fein. Gut munden tun mir auch meine "Betthupferl-Stängeli", die Esther manchmal für's Training in kleine Stücke zerteilt. Nicht dass ich das nötig fände. Ich würde die auch am Stück nehmen. Aber Esther meint, wir achten auf meine Figur! *hüstel*
Und last but not least die Käsestückchen! Die nähme ich also auch täglich, nein stündlich oder besser noch minütlich... :-)
Müsste ich meine Futterbröckchen auf eine Wertigkeitskala von 1 - 10 (10 = superdupergenialfein; 1 = na, ja) einteilen, dann wären die Käsebröckchen bei 12!
Ich muss in meinem Hundeleben – wie viele Kumpels von mir auch – immer mal wieder an Ort und Stelle warten können und dabei wenn möglich entspannt bleiben. In vielen unterschiedliche Situationen ist dieses Verhalten nämlich sehr hilfreich. Deshalb hat Esther mit mir schon sehr zügig die Decke als Target, bzw. als optisches Dauersignal aufgebaut.
Heute ist die Decke für mich eine feste Station für das Warten, sie ist mit Beschäftigung verknüpft, sie bedeutet Sicherheit für mich und ist nicht zuletzt ein Ort, an dem ich entspannen kann.
Wenn Esther mit mir eine Trainingssequenz durchführen will, startet unsere Zusammenarbeit in der Regel von der Decke aus. Ich lege mich da hin und warte bis Esther mir sagt, was ich tun soll. Und Decke sei Dank kann ich ihr - wenn sie in ihrem Eifer mal wieder die Zeit vergessen hat - auch deutlich sagen, wenn ich eine Pause brauche. Dann gehe ich nämlich einfach zurück auf die Decke und bekomme dann natürlich subito mein Timeout.
Die Decke hilft mir aber auch, entspannt im Restaurant zu warten, bis meine Menschen fertig gegessen haben... oder sie informiert mich über den Ort des Wartens zu Hause, bis ich endlich nach dem Essen meiner Menschen die gebrauchten Teller für den Geschirrspüler vorbereiten darf.... oder sie ist mein Orientierungspunkt in der Seminarsituation, wenn Esther andere Teams coacht und grad keine Zeit für mich hat... oder... oder... oder... Das Deckentarget kann in ganz unterschiedlichen Situationen eingesetzt werden.
Meine Menschen frühstücken und ich gucke von meiner Decke aus zu.
In der Seminarsituation hilft mir das Deckentarget beim Warten.
In der Hundepension ist meine graue Decke mit dabei und gibt mir Sicherheit.
Das ist eine meiner Lieblingsdecken - mein Schnüffelteppich!
Die blaue Target-Decke liegt auf meinem Ruhekissen. Ich verknüpfe sie so als Ort der Entspannung.
Liegt eine Decke auf dem Sofa weiss ich: die Sofa-Hundezone ist eröffnet!
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der FAIR statt fies Blogparade 2019.
Ehrlich, wir können es fast nicht mehr hören, Esther und ich, wenn "Fach"- und andere Personen mit viel Meinung und wenig Ahnung verunsicherten Hundemenschen erklären, ihr Hund habe keine oder eine schlechte Bindung zu ihnen. Um ihnen grad anschliessend für den Aufbau der Bindung so Tipps und Ratschläge zu erteilen wie
- sie sollen den Hund öfters ignorieren
- ihm die Befriedigung seiner Bedürfnisse entziehen
- ihn körperlich abdrängen und begrenzen (sprich ihn bedrohen)
- und ihm überhaupt mal deutlich machen, wo hier im Haus der Hammer hängt - denn der Hund gehöre endlich in seinen gerechten - sprich tiefen - Rangstatus eingewiesen! (Was Esther und ich vom Nutzen der Dominanztheorie zwischen Mensch und Hund halten, dazu haben wir uns im Blogartikel "Nayeli for President" Gedanken gemacht.)
Diese Tipps und Ratschläge erfolgen aus Gründen, wie
- der Hund hat den Rückruf nicht subito befolgt...
- oder er konnte sich auf Signal nicht grad hinsetzen...
- oder er hat die Umorientierung zum Menschen nicht geschafft, weil er einen Auslöser im Auge behalten musste...
Heute lade ich euch Bezugspersonen, euch Hundemamas und Hundepapas, Frauchen und Herrchen ein, euch Überlegungen und Gedanken zum Thema "Strafen in der Hundeerziehung" zu machen. Denn die Frage, ob Hunde so ganz ohne Strafe erzogen werden können, wird ja sehr oft und immer wieder gestellt.
Genau darüber habe ich mich mit der Journalistin Astrid Bossert Meier unterhalten. Erschienen ist das Interview im Februar 2019 in der Zeitschrift HUNDE der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG.
Hinweis
Wird der Button oben links (siehe roter Pfeil im Foto) im Interview angeklickt, wird der Text in gross angezeigt.
Alle unter euch, die mich persönlich kennen wissen, dass ich nicht zu den sehr bellfreudigen Hunden gehöre. Aber logisch, ab und zu melde auch ich mich zu Wort.
Wenn zum Beispiel aus meiner Sicht komische Leute direkt unter unserer Terrasse stehen bleiben sage ich denen schon kurz, dass sie bitte weiter gehen sollen. Oder wenn ein Kumpel in einem der umliegenden Gärten sich zu Wort meldet, antworte ich ihm natürlich. Aber auch wenn mir irgendetwas gruselig vorkommt, wuffe ich es zuerst mal an. Doch wie gesagt, passiert das nicht so oft.
Die Bellfreudigkeit unter uns unterschiedlichen Hundetypen bzw. Hunderassen ist sowieso verschieden ausgeprägt und hat immer auch eine genetische und eine individuelle Komponente. Bellen aber ganz grundsätzlich gehört zu unserem völlig normalen Verhaltensrepertoire.
Leider ist es heute jedoch so, dass die Toleranz gegenüber Hundegebell nahe dem Gefrierpunkt angelangt ist. Und ich rede hier nicht von Hunden, die stundenlang in der Wohnung oder im Garten bellen und heulen, weil sie zB. unter Trennungsstress leiden - das sind sowieso ganz arme Socken.
Nein, ich rede hier von Hunden, die sich mal zu Wort melden und einen Fremden verbellen oder sich über die Katze im Garten kurz aufregen. Das löst schnell den Unmut der Nachbarschaft aus und die Forderung, „... den Köter endlich mal abzustellen!" kommt zügig.
Und auch wenn es sich wohl einige Menschen wünschen – wir Hunde haben keinen „Bell-Abstell-Knopf“!
Dass alleine „Aus“, „Pfui“, „Basta“ oder „Nein“ als Verhaltensunterbrecher nicht grad zielführend sind, habe ich im Artikel „Darf ich vorstellen? Pfui“ schon mal erklärt. So gilt auch beim Rumwuffen: Sagt uns doch, was wir an Stelle vom Bellen tun sollen!
Habt ihr, liebe Hundemenschen, euch schon mal gefragt, ob unsere Hunde das Prinzip der Versöhnung kennen? Ob sie sich zB. unter einander wieder versöhnen können und wollen nach einer konflikthaften Situation?
Genau diese Frage wurde letzthin in einem Chat im Internet angeregt diskutiert. Eine Chatterin hat das Versöhnungsprinzip unter Hunden ins Feld geführt, um damit entsprechende Trainingstechniken argumentieren zu können.
Bei besagtem Training wird der Hund, sobald er unerwünschtes Verhalten zeigt, "leicht" bestraft, um gleich danach mit etwas Gutem wieder "versöhnt" zu werden. So sollte er lernen, ein unerwünschtes Verhalten nicht mehr zu zeigen.
Ein Beispiel:
> Der Hund hat ein Problem mit Artgenossen und verbellt diese, wenn sie ihm zu nahe kommen.
> Wenn er das macht, wird von der Bezugsperson entweder in die Seite gekniffen oder es gibt einen unangenehmen Leinenruck
> Gleich danach wird die Versöhnung mit zB. einem Leckerli eingeleitet.
Ich gestehe es: ich bin eine derer Von und Zu Jagd. Kumpels von meinem Hundetyp - Vorstehhunde - wurden genetisch so selektiert, dass wir die Verhaltensweisen des Vorstehens durch Verharren in der Bewegung mit angewinkeltem Vorderlauf anzeigen - so zumindest steht es im Rassestandard beschrieben.
Unterwegs auf Spaziergang werde ich von anderen Hundemenschen auch regelmässig als Jagdhund erkannt - wenn auch die wenigsten wissen, dass ich eine Bretona bin. Fast mitleidig wird Esther manchmal gefragt, ob sie mich denn immer an der Leine führen müsse und ob ich intensiv jagen würde. Um im gleichen Atemzug ungefragt zu erklären, dass ihr 4-pfotiger Freund zum Glück zu den Hunden gehört, die nicht jagen! Nienimmer würde er einem Wildtier hinterher hetzen. Nein, ihr Hund mache sowas nicht!
Dabei ist es aber schon so, dass bei jedem Hund die sogenannten formkonstanten Verhaltenselemente angelegt sind. Diese werden in die Funktionskreise
- Nahrungserwerb
- Fortpflanzung
- Sicherheit
unterteilt.
In den Funktionskreis "Nahrungserwerb" gehört das Sammeln von Essen und das Jagen von Essen.
Essen sammeln bedeutet Abfälle, Aas oder Kot finden und fressen (und manchmal noch kurz darin wälzen...), jagen tun wir kleine oder grosse Tiere (Insekten, Mäuse, Vögel, Hasen, Rehe...).
Die Basis der formkonstanten Verhaltenselemente bildet ein genetischer Rahmen - und zwar bei jedem Hund. Das heisst, die Ausführung dieser Verhaltenselemente muss nicht erlernt, sie kann allenfalls verfeinert werden.
Zum Verhaltenselement "Jagen von Essen" gehört aber nicht "nur" das Hetzen von Beute, es umfasst insgesamt 6 Module.
Module des Verhaltenselements Essen jagen
Jetzt fragt sich wohl der Eine oder die Andere, was denn Mathematik mit Hundetraining zu tun haben könnte?
Nun, es geht nicht wirklich um die hohe Mathematik. Das ist ehrlich gewufft bizzi geschummelt... ;-) Wir ziehen jetzt - zum Glück - keine Wurzeln oder ermitteln den kleinsten gemeinsamen Nenner oder den grössten gemeinsamen Teiler und auch Primzahlen bestimmen wir nicht... nein, nein, es geht in unserem Fall um das Gefühle-Rechnen! Aber am besten erkläre ich euch an Hand von Beispielen, was darunter zu verstehen ist:
BEISPIEL 1
Wir sind an einem Wintertag unterwegs auf einem Feldweg.
Plötzlich schreckt mich auf der Wiese ein ganz gruseliges, weisses Irgendwas auf. Esther erklärt mir zwar, dass das ein Schneemann ist – aber wer kann mir denn garantieren, dass dieses Teil wirklich nicht beisst und tatsächlich ungefährlich ist?!? Also lautet meine Strategie: Vorsicht walten lassen und bei Esther Schutz suchen. Wir sind dann gemeinsam zu diesem gruseligen Schneehaufen hin gependelt - heisst, wir haben uns bogenförmig und kurvig angenähert - bis ich mich selbst überzeugen konnte: der beisst tatsächlich nicht! Alles paletti! Und ihn kurz anbiseln konnte ich auch noch ungestraft! :-)
Die Gefühle-Rechnung:
Ich habe euch im Blogartikel "Nomen est Omen" meine tausend Kose- und Übernamen verraten - ok, das ist bizzi geschummelt - es sind glaub bloss 998 ;-).
Einige von euch haben uns nachher via Kommentarfunktion und Mail etwas zum Namen ihres Fellfreundes erzählt! Danke nochmals herzlich dafür! Das war also sehr, sehr spannend zu lesen. Und sehr interessant war auch festzustellen, dass ein paar Kumpels ähnlich komische "Kosenamen" haben wie ich - ich sag da nur: Wurschti! *hüstel*
Es hat sich auch gezeigt, dass ihr, liebe Hundemenschen, sehr wohl wisst, wie der Name eures Fellfreundes lautet. ABER - weiss auch er, wie er heisst?? Also kennt er seinen Nahmen so gut, dass er sich voller Freude zu euch umorientiert, sobald er ihn hört und er bereit ist, mit euch etwas zu arbeiten? Mit euch gemeinsam etwas zu tun?
Für viele Hundemenschen ist der Name des Fellfreundes nämlich grad auch das Signal zum Einchecken in die Menschenwelt im Sinne von: "Hey, hallo Hundefreund, hör mal, ich will was von dir!"
Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass
a) dein Fellfreund auch wirklich weiss, wie er heisst und
b) sein Name positiv im Hundehirn verknüpft ist.
Diese Verknüpfung herzustellen ist keine Zauberei, sondern genial einfach. Guckt mal, wir machen in regelmässigen Abständen diese Übung:
Liebe Hundemenschen, würde ich euch jetzt fragen: "Wisst ihr, wie ich heisse?", bekäme ich wohl zur Antwort: "Nayeli" oder vielleicht auch "Möttchen".
Nun ja, da habt ihr schon Recht, so bizzi... irgendwie... Aber es ist eben auch so, dass ich noch viel mehr und anders heisse.
Zum Beispiel sagt Esther auch zu mir...
- Möttimaus
- Zaubermöttchen
- Mausi
- Mausibär
- Mottenkind
- Schatzekind
- Chill-Bohne (oder auch Tschi-Bi)
- Chaoszwerg
Manchmal sagt sie auch Wurschti zu mir! *räusper*
Oder am Morgen heisse ich auch Madame Gutgelaunt - und das bin ich also wirklich! Nach dem Aufstehen und Biseln habe ich immer meine knappen 5 Minuten, bin übermütig und düse mit einem Plüschi im Fang im Wohnzimmer herum!
Ab und zu, wenn ich zum Beispiel so bizzi streng gucke, dann sagt Esther mir auch Madame LaMotte oder Signora LaMotta.
Die Besucherinnen und Besucher meiner Homepage wissen, dass Hundart laufend einen Teil der Kurseinnahmen für den Tierschutz spendet. Einerseits erhalten unterschiedliche Organisationen einen Zustupf für zB. dringend benötigtes Material wie Decken, Hundehütten, Futter etc. oder für eine Kastrationsaktion. Andererseits unterstütze ich auch immer wieder ganz gezielt einzelne Hunde mit einer Spende/Patenschaft. So habe ich im vergangenen Jahr auch für Taki, einen kleinen Bretonenmix aus Spanien, gespendet. Taki's Geschichte in sein neues Leben bildet in diesem Jahr die Weihnachtsgeschichte in Nayeli's Blog.
Kürzlich ist uns auf dem Spaziergang Folgendes passiert: Ich war grad dabei, meinen Durst an einem Brunnen zu löschen, als uns auf dem Weg zwei Menschen und drei Hunde - zwei französische Bulldoggen und ein Goldie - entgegen kamen. Alle drei offline.
Einer der French Bullies ist in der Diretissima auf mich zugesteuert.
Esther wird ab und zu mal gefragt, ob sie den IMMER und in JEDER SITUATION nett mit mir ist. Ob ihr nie nimmer der Kragen platzt, wenn ich Blödsinn (also Blödsinn aus Menschensicht) mache?
Zum Beispiel wenn mich in Kacka Chanel wälze... oder meine Ohren beim Rückruf partout auf Durchzug stelle... oder einen auf Dampflock mache an der Leine...
Nun, meine Esther ist ja schon ziemlich nett und lieb und verständnisvoll und sie gibt sich auch wirklich Mühe mit mir - aber einen Heilige ist sie deshalb nicht!
Es ist nämlich auch schon passiert, dass ihr der Geduldsfaden gerissen ist und sie mich nörgelig oder unfreundlich angesprochen hat. Oder sie musste etwas für mich Unangenehmes an mir machen. Oder sie hat eine Fliege geklatscht und ich bin vor Schreck fast aus dem Fell gehüpft!
Dass ich trotz solcher Situationen das Vertrauen in Esther nicht verliere, hat mit unserem reichlich gut angefüllten Vertrauenskonto zu tun.
Es ist der Moment, dem wohl viele von uns mit Bangen entgegen sehen. Der Moment, wenn wir unseren guten Freund auf vier Pfoten ziehen lassen müssen.
Im nachfolgenden Text von Viola Liliac formuliert ihre Windhündin Abby eine hundliche Sicht auf das Thema Abschied nehmen und loslassen.
Ein Gespräch mit Abby
von Viola Liliac
"Sag mal Abby, denkst du eigentlich auch mal daran, ob unsere letzte Zeit angefangen hat?"
"Nö, wieso auch?"
"Ich weiß nicht, du bist die mit dem Krebs. Verlierst du keinen Gedanken darüber?"
"Was sollte mir das bringen? Ich denke an das Hier und Jetzt. Das was noch kommen wird werde ich ohnehin nicht ändern können. Irgendwann kommt der Tag, dann trennen wir uns. Aber ob der Tag morgen, nächste Woche oder nächstes Jahr ist, ist nicht von Bedeutung."
Dieses Jahr haben wir in weiten Teilen der Schweiz Glück gehabt. Die grosse Trockenheit hat verhindert, dass die Knallköpfe am 1. August ihrem lauten Hobby frönen konnten. Wir Haustiere und unsere Fell- und Federfreunde in Flur und Wald waren sehr erleichtert!
Die Hitzeperiode wird aber nicht bis zu Silvester anhalten. Das bedeutet: in spätestens 5 Monaten haben wir wieder die Situation, dass geböllert und geknallt wird, was das Zeug herhält.
Nun reagieren nicht alle Hunde gleich auf plötzliche und laute Geräusche. Geräuschangst zeigt sich sehr unterschiedlich und kann sich zwischen einer kurzen Orientierungsreaktion bis hin zu grossem Stress und Angst/Panik bewegen.
Ist die Stressreaktion an der Körperoberfläche, bzw. im Verhalten sichtbar, können einzelne der folgenden Stresszeichen in unterschiedlicher Intensität beobachtet werden:
- Hecheln mit stark zurückgezogenen Lefzen (sogenanntes Stressgesicht)
- flache und schnelle Atmung
- Unruhe, hin- und herlaufen
- angespannte Zunge mit aufgerollten Rändern
- verstärkter Speichelfluss
- Schwitzen an den Pfoten
- erweiterte Pupillen
- in den Augen ist viel Weiss zu sehen (Wal-Augen)
- Schuppenbildung auf dem Fell
- Durchfall/häufiges Urinieren
Text: Netzfund | Verfasserin unbekannt
“Hey, nehmen Sie Ihren Hund gefälligst an die Leine”, schnauzt mich der Jäger an und unterbricht damit den bisher sehr friedlichen Spaziergang mit meinem Hund ziemlich schroff. Ob er die schöne, grüne Schleppleine übersehen hat?
“Guten Tag”, entgegne ich freundlich lächelnd, “mein Hund ist doch angeleint”. Muffin, mein Fellkind, unterstützt unsere friedliche Gesinnung mit Ganzkörperbegegnungsfreude Stufe III, also intensivem Gezappel.
“Ständig wird das Wild durch streunende Hunde aufgescheucht”, motzt der Waidmann weiter. “Da lobe ich mir Dänemark. Bumm. Erledigt!”
“Schauen Sie mal”, sage ich vermittelnd, “das eine Ende der Leine habe ich in der Hand und das andere Ende habe ich vorsorglich an meinen Hund geknotet. Sie können deutlich erkennen, dass mein Hund gar nicht überall hingehen kann, wo sie will. Ist doch alles gut!”
“Auch noch diskutieren. Nichts als Ärger mit den Hundehaltern!”, schmipft der Jägersmann, lässt uns ratlos zurück und verschwindet schnaufend im Dickicht.
Viele Menschen freuen sich tierisch, wenn's endlich Sommer wird. Es bedeutet nämlich lange Tage, laue Nächte, viel draussen sein und Balkonien oder den Garten geniessen - das gefällt vielen 2-Beinern!
Für uns Hunde ist der Sommer grundsätzlich auch toll. Damit wir ihn aber richtig geniessen können gilt es, ein paar wichtige Dinge zu beachten.
=> Wir Hunde können nicht wie ihr Menschen schwitzen (nur an den Pfoten und auf dem Nasenspiegel haben wir ein paar Schweissdrüsen) und so unsere Körpertemperatur regulieren. Wir erleiden also viel schneller als ihr einen Hitzschlag. Unsere Möglichkeit Wärme abzugeben, geschieht vor allem über das Hecheln. Das verdunstet viel Flüssigkeit und deshalb ist es wichtig, dass wir immer genügend Wasser zur freien Verfügung haben und auch auf dem Spaziergang immer wieder die Möglichkeit geboten bekommen, zu trinken.
Ja, ich bin reif für die Insel, liebe Blogleserin und lieber Blogleser. Und das gerne jeden Tag!
Reif für die Insel bin ich aber nicht, weil ich völlig ausgepowert bin und an einem Burnout entlang schramme...