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Nein sagen erlaubt?

Möttchen berichtet

Sag mal, lieber Hundemensch, darf dein Fellfreund eigentlich auch mal Nein sagen? Also wenn er etwas nicht möchte oder wenn er nicht will, dass du etwas an ihm machst?

Ist das bei euch ok? Oder hast du Bedenken, das er dir dann zukünftig auf der Nase rum tanzen könnte? Oder gar die Rangordnung übernehmen würde?

 

Also ich darf immer mal wieder mal Nein sagen oder kann wählen, was ich haben oder womit ich mich beschäftigen möchte! In unserem Zusammenleben gibt es häufig Situationen, in denen ich Esther sagen kann: Ne, will ich jetzt grad nicht. Oder ich mache deutlich, dass die Situation, der Ort im Moment gruselig für mich ist und ich Hilfe brauche. Oder ich informiere sie, dass ich eine Pause brauche.

Nein sagen können bedeutet in der Umkehr, dass ich auch Ja sagen kann. Beim Durchkunddeln fragt mich Esther immer wieder, ob es noch ok für mich ist, ob sie noch weiter krabbeln (chräbele) soll.

 

Bauen Esther und ich ein Verhalten auf -  zum Beispiel den Schnauzen-Touch - liegt ein Bodentarget bereit als Startbutton. Stehe ich da drauf, heisst das: wir legen los oder wir machen weiter. Gehe ich runter bedeutet es: bitte Pause oder "ich habe fertig"!

Bürsten finde ich nicht an allen Körperstellen gleich toll. Meine Rute zum Beispiel oder meine Hinterbeine - da mag ich es nicht so sehr, wenn Esther mich an diesen Stellen intensiv bürstet. Deshalb haben wir für das Bürsten den Nasenstupser als Start-Button. Stupse ich die Bürste an, kann Esther weiter machen. Stupse ich nicht, brauche ich eine Pause oder habe fertig.

Über eine Situation die Kontrolle haben heisst: ich kann eine Entscheidung treffen, ich kann wählen und vor allem auch: ich kann Nein sagen! 

Kontrolle haben bedeutet weiter: wissen, was als nächstes kommt und darauf Einfluss nehmen können. Das gibt Selbstsicherheit!

 

Ganz grundsätzlich gilt bei uns: ALLES potenziell Unangenehme (zB. Zecke ziehen, Pfoten kontrollieren etc.) bzw. alles, was an mir gemacht wird (zB. an- und ableinen, Geschirr anziehen usw.) wird angekündet (das ist Kommunikation) und meine Antwort darauf wird von Esther akzeptiert! Bei uns gilt: ich muss und darf auch NEIN sagen können!

Jetzt könnte ja eingewendet werden: Und was, wenn der Hund immer Nein sagt??" 

Ganz ehrlich? Das ist uns also noch nie unter gekommen. Wir kennen definitiv keinen kategorischen "Nein-sage-Hund". 😆

Sagt ein Hund aber oft und regelmässig Nein, dann muss das Training und der Umgang mit ihm überprüft und reflektiert werden!

 

Wir arbeiten ja über positive Verstärkung. Das Tolle dabei ist: wir Hunde werden im Lernen auf Erfolg gesetzt! Leben (lernen) bedeutet ja: Gutes bekommen, Schlechtes vermeiden.

Das Gute wird doch in der Regel von euch Hundemenschen verwaltet! Die Gefahr also, dass ich Hundemädel die Weltherrschaft übernehmen werde, weil ich die Wahl haben und auch mal Nein sagen kann, kann getrost vergessen werden! Solange der Büchsenöffner in deiner Hand ist und die Spielzeugkiste deiner Kontrolle unterliegt, geht der Weg zum Erfolg (fast) immer über dich, lieber Hundemensch! 😉

 

Mit einem fröhlichen WuffWuff

eure Nayeli

 

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